Immobilien Investments: Klumpenrisiken vermeiden

Marcus Weeres, I.C.M.Immobilien gehören in jede diversifizierte Vermögensverwaltung. Dementsprechend professionell müssen die Investments auch bewirtschaftet werden. Wichtig ist, dass Vermögensinhaber die verschiedenen Möglichkeiten der Immobilien-Geldanlage kennen. 

Deutschland ist das Land des Betongoldes. Viele Billionen Euro stecken in Immobilienvermögen, für das Jahr 2018 wird ein Transaktionsvolumen auf dem deutschen Immobilien-Investmentmarkt zwischen 68 und 73 Milliarden Euro prognostiziert. Und die Preise steigen weiter und weiter. Von 2010 bis 2016 sind Wohnimmobilien in den sogenannten „A-Städten“, (Berlin, Hamburg, München, Köln, Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf) um 65 Prozent und in den 127 größten Städten Deutschlands um 50 Prozent teurer geworden. Und das Risiko für eine Blase (und das Platzen derselben) steigt. So spricht die Deutsche Bundesbank von einer Überbewertung der Immobilienpreise von 20 Prozent. Zugleich sinken mit stark steigenden Kaufpreisen zwangsläufig die Renditen – aber das hält viele Menschen eben nicht davon ab, in Immobilien zu investieren. Und zwar am liebsten direkt ohne Produkthülle.

Dieses Vorgehen kann in den individuellen Portfolios der Anleger aber zu Klumpenrisiken führen. Denn oftmals wird rund um den Kirchturm investiert, sodass am eigenen Standort irgendwann das vierte, fünfte oder sechste Objekt gekauft wird. Mit der gewünschten und dringend erforderlichen Diversifikation der Investmentstrategie hat dies wenig zu tun. Natürlich bleiben Immobilien ein wesentlicher Bestandteil der Vermögensverwaltung. Die Frage, die Anleger jedoch kritisch beantworten sollten, ist: Muss es immer die Eigentumswohnung oder das Mehrfamilienhaus sein? Oder bieten sich auch andere Formen der Immobilien-Vermögensverwaltung an? Die Antwort ist ja – aber immer vor dem Hintergrund einer genauen Risikobetrachtung und der Abwägung von Kosten und Nutzen und der eigenen strategischen Ausrichtung.

Ein Beispiel dafür sind Sachwerte-Investments in Immobilien über das Instrument von geschlossenen Beteiligungen. Auch dabei können Anleger schon mit kleineren Summen Anteile an Beteiligungen erwerben, die ihnen sonst nicht offen stehen. Entscheidend dabei ist, das richtige Produkt für den individuellen Investmentansatz zu finden. Ein guter Hebel kann die Beteiligung an Projektgesellschaften sein, die Objekte entwickeln und vermarkten. Dann erhalten die Kunden ihre Rendite nicht aus der laufenden Bewirtschaftung, sondern aus dem kurzfristigen Verkauf der Objekte. Es ist also weniger eine Wette auf das Potenzial eines Standorts als beim typischen Vermietungsgeschäft, da die Vermarktung zügig vonstatten geht und somit keine einschneidenden Veränderungen an einem Standort innerhalb kurzer Zeit zu erwarten sind.

Wichtig ist, dass Immobilien professionell als Asset in der Vermögensverwaltung betrachtet werden und nicht nebenher laufen. Dies birgt sonst die Gefahr, dass Fehler bei der Bewirtschaftung, steigende Risiken und sinkende Rentabilität nicht erkannt werden. Wer alles über seine Immobilie, den Standort und das Verhältnis von Rendite zu Risiko weiß, kann daraus die richtigen Schlüsse für eine bessere und fundierte Entscheidung ableiten.

Marcus Weeres

Marcus Weeres ist Vermögensverwalter bei der I.C.M. Independent Capital Management Vermögensberatung Mannheim GmbH und Leiter des Standorts Neuss. Der banken- und produktunabhängige Vermögensverwalter hat sich auf die Verwaltung gehobener privater und semi-institutioneller Mandanten sowie Stiftungen spezialisiert. Seit 1999 am Markt, verwaltet I.C.M. mehrere hundert Millionen Euro an Anlegergeldern ausschließlich in individuellen Portfolios, in denen sämtliche am Markt verfügbaren liquiden Instrumente eingesetzt werden und die einem kontinuierlichen Risikomanagement unterliegen. Weitere Informationen: https://icm-vv.de